Mit „Open Secrets“ hat die Band Juraya vor wenigen Tagen ihr erstes Album vorgelegt. Die vier Musiker, die in der Vergangenheit in verschiedenen Formationen in Erscheinung getreten sind, stehen für kraftvolle Rockmusik. Wir haben den Gitarristen Gian Carlos Monn zum Interview getroffen.
hitparade.ch: Euer Sound kann man als klassischen Hardrock beschreiben, der gerade rund um den Globus neuen Aufschwung erlebt. War dieses Genre schon immer eure Leidenschaft?
Carlos: Ich finde nicht, dass wir Hardrock machen. Wir machen Rock, aber nicht Hardrock. Diese Musik war schon immer unsere Leidenschaft.
hitparade.ch: In letzter Zeit erleben wir die Renaissance der hausgemachten Musik. In dieser Zeit hat auch die Rockmusik wieder Aufwind gespürt. Was sind deiner Meinung nach die Gründe dafür?
Carlos: Ich kann mir vorstellen, dass die Musik live einfach besser rüberkommt als wenn sie von der Kiste kommt. Das ganze
Technozeugs hatte man jetzt während Jahren. Die ganze Welt ist extrem technologisiert. Die Jungen die mit Hip Hop gross wurden, erleben jetzt vielleicht erstmals echte Rockmusik.
hitparade.ch: „Open Secrets“ heisst euer Debüt. Wieso dieser Titel?
Carlos: Wir hatten verschiedenen Titel. Der Opener des Albums heisst „Secrets of Love“. Wenn man die CD öffnet, erlebt man sozusagen die Lüftung eines Geheimnisses.
hitparade.ch: Was für Themen schneidet ihr in euren Texten an? Welche Geheimnisse besingt ihr?
Carlos: Liebe, Freiheit und Krieg. Es sind Themen, die alle Menschen in irgendeiner Form bewegen.
hitparade.ch: In eurem Pressetext ist eine Liste mit Bandnamen, in denen ihr schon gespielt habt. Wie ist die Idee entstanden, zusammen eine Band zu gründen?
Carlos: Es ergab sich einfach. Wir machen alle schon seit 20 oder 30 Jahren Musik in verschiedenen Formationen. Mit dem Bassist spiele ich sogar schon seit 15 Jahren zusammen.
hitparade.ch: Wie lange habt ihr an eurem Album gearbeitet?
Carlos: Die Aufnahmen hatten wir in drei Etagen aufgeteilt. Die erste fand bereits vor einem Jahr statt, die zweite im Sommer und die dritte im November. So mussten wir auch nicht gleich elf Songs aufs Mal aufnehmen, sondern konnten das ganze „step by step“ angehen. Das war eine gute Lösung so.
hitparade.ch: Was waren eure Erfahrungen beim Enstehungsprozess der Platte? Was war besonders anstrengend?
Carlos: Das Anstrengendste war die Studioarbeit. Zudem kostete die Aufnahme des Albums auch sehr viel. Wir mieteten uns ein Studio für zwei Wochen und mussten in dieser Zeit unsere Leistung bringen und nicht dann, wann wir wollten. Wir arbeiten alle ja noch 100% nebenbei.
hitparade.ch: Auf was muss man sich gefasst machen wenn es von der Bühne tönt „Hallo – wir sind Juraya aus Bern“?
Carlos: Pure Energie und glaubwürdiges Auftreten. Das, was ihr auf der CD findet, bringen wir auch an den Konzerten, wenn auch ein bisschen rockiger. Live sind wir sogar noch besser als auf der Scheibe, würde ich sagen.
hitparade.ch: Wie läuft die Konzertplanung im Allgemeinen? Ist es noch schwierig, wenn man so spät einen Release hat, noch vor dem Sommer in Clubs und an Open Airs reinzukommen?
Carlos: Bei den Open Airs wird es schwierig, ja. Eine Clubtour können wir leider nicht anbieten, aber wir haben schon 10 bis 15 Konzerte auf das ganze Jahr verteilt. Zudem sind wir am Open Air in Brienz. Vielleicht sind wir nächstes Jahr an weiteren Festivals. Wir haben ja auch keine Booking-Agentur und machen alles selber.
hitparade.ch: In eurer Bio lasst ihr durchblicken, dass ihr nicht auf Airplay- und Massentauglichkeit geschaut habt. Wo lagen eure Schwerpunkte?
Carlos: Wir machen nicht alles, damit unsere Songs im Radio kommen. Uns ist aber auch bewusst, dass es für grössere Open Airs Radiopräsenz braucht. Wir werden unsere Musik aber nicht ändern, sondern halt einfach die richtigen Songs als Singles auskoppeln. Diesen Kompromiss sind wir bereit einzugehen.
hitparade.ch: Was sind eure Wünsche für die Zukunft?
Carlos: Vor allem mehr Konzerte, auch mehr Festival-Auftritte. Wir möchten nicht einen Swimming-Pool und eine Villa, sondern einfachunsere Musik ausleben.
hitparade.ch: Kommen wir zu dem Top 10 der Schweizer Hitparade. Kannst du diese kommentieren?
10. Lady GaGa – Just Dance
Carlos: Kenne ich nicht.
9. Alesha Dixon – The Boy Does Nothing
Carlos: Der Song sagt mir nichts, aber ich höre sehr viel Radio.
8. Katy Perry – Hot N Cold
Carlos: Ich verstehe den ganzen Rummel um sie nicht. Die ist ja momentan ziemlich gut im Geschäft. Den Song finde ich gut, aber er haut mich nicht aus den Socken.
7. Laura Pausini & James Blunt – Primavera in anticipo (It Is My Song)
Carlos: Finde ich sehr schöne Musik. Gefällt mir sehr gut.
6. Kelly Clarkson – My Life Would Suck Without You
Carlos: Von ihr habe ich schon Songs gehört, die mich ungehauen haben. Dieser ist nicht so einer. Sie ist eine grossartige Sängerin.
5. Mando Diao – Dance With Somebody
Carlos: Gefällt mir. Ihren grossen Hits von früher gefallen mir aber viel besser.
3. James Morrison feat. Nelly Furtado – Broken Strings
Carlos: Wunderschön. Ich stehe nicht so auf Nelly Furtado aber auf ihn extrem. Dieser Song ist einfach huere schön.
2. Silbermond – Irgendwas bleibt
Carlos: Ich habe schon Songs von Silbermond gehört, die mir gefallen. Diesen hier kenne ich aber nicht.